Bilderflut
Die Arbeiten zeigen Bilder von neuzeitlichen Apokalypseabbildungen derart vergrößert, dass nur noch Farbquadrate erkennbar sind. Während das „Weltgerichtstriptychon“ von Hieronymus Bosch ein Wimmelbild voller abstruser und irritierender Gestalten ist, die Rätsel aufgeben, hilft bei Johann Schwarz weder ein Nähertreten, noch Betrachten aus der Ferne. Die Farbflächen auf Leder lassen sich nicht entschlüsseln. Während Illustrationen in Pergamenthandschriften das Geschriebene unterstützen, den Inhalt verdeutlichen, verklausuliert Johann Schwarz das Dargestellte durch das Abbilden. Die Apokalypse bleibt in Form von sich wiederholenden Zahlen präsent und wird dennoch zu keinem dekodierbaren Sudoku.
Nora Grundtner
Museumspavillon Stadtgalerie Salzburg | Fotos: Christian Ecker
Faltungen
Johann Schwarz, dessen Lederarbeiten von der Fläche und deren Deformation ausgehen, arbeitet auf direktem Weg mit der Dreidimensionalität. Er geht gleichsam in der Zweidimensionalität des Bildes mit den Mitteln der Skulptur um. Er faltet das Material und gliedert auf diese Weise die Fläche, erzeugt aber gleichzeitig neue Flächen, die im rechten Winkel zur eigentlichen Bildfläche stehen. Damit definiert er räumliches – Bildraum oder plastischen Raum. Eine genaue Festlegung ist dabei kontextabhängig. Man könnte diese Werke auch im Zusammenhang mit der Malerei diskutieren. Ebenso könnte die kaum noch verwendete Begrifflichkeit des Reliefs hier angewendet werden.
Günther Holler-Schuster
In den Faltungen steht Leder als Material im Zentrum. Diesem soll Raum gegeben werden, kein Rahmen soll es fassen. Doch der Künstler greift mit geraden Schnitten und gezielten Falzungen ein. Die unförmige Tierhaut wird zuerst in Form gebracht, zugeschnitten und im nassen Zustand gefaltet. Während des Trocknungsprozesses reagiert das Material, entflieht exakten Kanten und rechten Winkeln. Die sich wiederholenden Erhebungen muten wie Ausschnitte eines Blechdaches an. Die lederne Fläche lässt sich weiterdenken und ist doch nicht größer als das, was auf eine Tierhaut geht.
Nora Grundtner
Faltung Nr.9 2018 Schweinsleder 100/86cm |
Faltung Nr.8 2017 Schweinsleder 100/79cm |
Faltung Nr.5 2017 Schweinsleder 100/76cm |
Faltung Nr.8 2017 Schweinsleder 100/79cm |
Faltung Nr.6 2017 Schweinsleder 100/81cm |
Faltung Nr.12 2018 Schweinsleder 100/80cm |
Faltung Nr.13 2018 Schweinsleder 100/82cm |
Faltung Nr.10 2018 Schweinsleder |
Faltung Nr.11 2018 Schweinsleder |
Faltung Nr.14 2018 Schweinsleder |
Faltung Nr.7 2017 Schweinsleder |
Faltung Nr.2/Z 2021 Ziegenpergament 36/48cm |
Faltung Nr.1/Z 2019 Ziegenpergament 36/30cm |
Guglhof | Fotos: Stefan Zenzmaier
Gesichtspunkte
O.T. 2012 Schweinsleder Eisenpulver 120/90cm |
O.T. 2012 Schweinsleder Eisenpulver 120/90cm |
O.T. 2015 Schweinsleder Eisenpulver 120/100cm |
O.T. 2015 Schweinsleder Eisenpulver 120/100cm |
Galerie Eboran | Fotos: Stefan Zenzmaier |
O.T. 2013 Schweinsleder Eisenpulver 120/100cm |
O.T. 2013 Schweinsleder Eisenpulver 120/100cm |
Kunstraum Pro Arte | Foto: Stefan Zenzmaier
O.T. 2021 Schweinsleder Eisenpulver 90/75cm |
O.T. 2021 Schweinsleder Eisenpulver 90/75cm |
Kunstraum Pro Arte | Foto: Stefan Zenzmaier